Jede frühkindliche Förderung soll nach den Didaktischen Prinzipien erfolgen.
Diese umfassenden Prinzipien aus dem Bildungsrahmenplan und dem Wiener Bildungsplan, finden sich bei uns mit besonderem Augenmerk auf die Ganzheitlichkeit, die Individualisierung, die Differenzierung, die Lebensweltorientierung, die Diversität, die Transparenz und die Bildungspartnerschaft statt.
Die Auslebung der für uns besonders relevanten Prinzipien wird im Folgenden beschrieben:
GANZHEITLICHKEIT UND LERNEN MIT ALLEN SINNEN
Das Lernen soll über alle Sinne der Kinder erfolgen, als ganzheitlicher Prozess, der die motorischen, kognitiven und sozial-emotionalen Fähigkeiten einbezieht. Bildungsangebote sollen die Kinder auf allen Ebenen, mit einer Vielfalt von Lernmethoden und die Einbeziehung mehrerer Sinne und Fähigkeiten erfordern, beanspruchen und fördern.
INDIVIDUALISIERUNG
jedes Kind ist anders, jedes Kind hat individuelle Stärken, Schwächen, Interessen, Fähigkeiten und einen eigenen Rhythmus, weshalb sowohl das Bildungsangebot, als auch der pädagogische Umgang dieser Individualität gerecht werden muss. In unserem Kindergarten wird das besonders ersichtlich durch die Schwerpunkte, die sich in den Gruppen und Krippen wiederfinden. So haben die Gruppen und Krippen einen musikalischen, künstlerischen oder motorisch-sportlichen Schwerpunkt, aber auch Schwerpunkte in den Bereichen Natur oder Kultur, je nach Interesse und Fähigkeiten der Kinder. In diesem Rahmen spielen vor allem das Aufnahmegespräch mit den Eltern, die individuelle Beobachtung und die Reflexion eine besondere Rolle.
DIFFERENZIERUNG
spielt vor allem dann eine Rolle, wenn es darum geht, Kinder im Gruppenverband dennoch Raum für Einzigartigkeit zu geben. Das setzt einen wertschätzenden, flexiblen Umgang mit Vielfalt Voraus und benötigt eine vermehrte Reflexion über die vorbereitete Arbeit. Nur so können wir sicherstellen, dass wir den Qualitätskriterien der heutigen Forschung nachkommen. Differenzierung ist eng mit Individualisierung verbunden, und verpflichtet uns, spielerische Angebote an das Kind, als Kerngröße unserer Arbeit, anzupassen. Bezogen auf die Ausgestaltung der Angebote achten wir darauf, dass die Angebote in Bezug auf Dauer, Komplexität, und Lernform differenziert genug sind, um in Verbindung mit der Individualisierung auf jedes Kind, den Fähigkeiten und Interessen, aber auch dem Förderbedarf entsprechend, eingehen zu können. Dazu wählen wir verschiedene Spiele wie zum Beispiel für die Vorschulkinder: „Entdecke die Welt“, „Der verdrehte Sprach-Zoo“, „Unsere Welt – das pfiffige Wissensspiel“, „Quizfragenspiel“, „Entdecke den menschlichen Körper“. Für jüngere Kinder verwenden wir zum Beispiel folgende Spiele: Puzzle, Memory, Gegensatz Paare, „Was gehört zusammen“, Bilder-Domino, Das Sprachspiel – „Hier wohne ich“.
EMPOWERMENT
Kinder mit Migrationshintergrund begegnen oft mehr Herausforderungen im Alltag, wodurch Empowerment eine große Rolle spielt. Die Kinder zu stärken, damit sie ihre Potenziale erkennen, ihr Selbstbewusstsein zu fördern, ihre Durchsetzungsfähigkeit, aber auch ihre Frustrationstoleranz zu prägen, sind wichtige Grundbausteine für das Erwachsenenleben.
LEBENSWELTORIENTIERUNG
Kinder haben viele verschiedene Welten, die sie erleben. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund haben oft Lebenswelten, die sich den ErzieherInnen nicht sofort erschließen. Umso wichtiger ist es, diesen Lebenswelten offen und mit Neugier zu begegnen und sie in den Bildungsprozess einzuschließen.
DIVERSITÄT
durch die kulturelle Diversität in unserem Kindergarten ist es unabdinglich, auf diese in der pädagogischen Arbeit einzugehen. Die individuellen Unterschiede der Kinder, die unterschiedlichen Hautfarben, Religionen, familiären und ethnischen Hintergründe dienen der ganzheitlichen Lernerfahrung. Die Auseinandersetzung mit Unterschieden und deren Akzeptanz im Kindergarten ermöglicht es, Vorurteilen im späteren Alltag zu begegnen.
BILDUNGSPARTNERSCHAFT
die Einbeziehung der Eltern in unsere Arbeit ist eine der tragenden Säulen, die einen längerfristigen Erfolg garantieren soll. Die Werte und Inhalte, die im Kindergarten vermittelt werden, werden von den Kindern nach Hause getragen und müssen von den Eltern aufgegriffen werden, die im Gegenzug vom Kindergarten informiert sein müssen. Die Eltern sind allerdings auch Experten für ihre eigenen Kinder und können dem Kindergarten wertvolle Einblicke in die Lebenswelten ihrer Kinder ermöglichen.
TRANSPARENZ
Die Basis unserer Arbeit im Kindergarten ist das Vertrauen, das zwischen Kindergarten, Eltern, Kindern, Kontrollinstanzen und Öffentlichkeit bestehen muss. Damit eine Vertrauensbasis geschaffen werden kann, muss die pädagogische Arbeit, ihre Intention und Ausführung vollkommen transparent und, falls nötig, in ihrer Komplexität verständlich gemacht werden.